Der Mittelpunkt unseres Zuhauses – das Wohnzimmer oder das Esszimmer?

Ich kann mich noch gut an meine Kindheit und die Gepflogenheiten, wenn wir Besuch hatten oder zu Besuch waren erinnern. Wir hatten nicht oft Besuch zum Essen, aber wenn, dann fand das Essen am Esstisch in der Küche statt und danach ging es zu Kaffee und Kuchen ins Wohnzimmer auf die Couch. Das kann ich sogar noch ein wenig verstehen. Die Arbeitsfläche in unserer Küche war relativ klein und nach dem Essen stapelten sich meist Töpfe und Geschirr. Also verlagerte man das Treffen ins aufgeräumte Wohnzimmer. Ich kann mich aber erinnern, das ich diese Verhalten auch bei meine Großeltern oder Bekannten beobachtete. Auch, wenn Sie in einem Haus lebten. Dort gab es meist eine kleine, aber getrennte Küche und ein separates Esszimmer oder eine Ess-Wohnzimmer-Kombinationen. Trotzdem trat immer die ganze Runde nach dem Essen den Weg zur Couch an.

In meiner ersten Wohnung musste ich mir darüber keine Gedanken machen. Sie hatte 42m² und man saß quasi ohnehin in allen Räumen gleichzeitig. Die Couch war im Übrigen auch nur ein Zweisitzer 🙂

Das Haus, das mein Mann und ich später kauften, hatten eine 12m² Küche mit einer großzügigen Küchenzeile und einem Esstisch der sechs Personen bequem Platz bot. Nebenan befand sich das Wohnzimmer mit zwei großen Dreisitzern. Interessanterweise sind wir trotzdem meist den ganzen Nachmittag oder Abend in der Küche am Tisch sitzen geblieben. Keine Ahnung woran es liegt, aber ich empfinde die Aufforderung „sich doch jetzt ins Wohnzimmer zu begeben“ irgendwie als Störung und Unterbrechung der Unterhaltung.

Als wir den Umbau des Hauses bzw. Ausbau des Dachs planten, stand relativ schnell fest, dass wir das Esszimmer in den Mittelpunkt rücken wollten. Daher haben wir heute einen Esszimmer, das über einen großzügigen Bereich, in dem sich der offene Stiegenaufgang nach oben befindet, in die Küche übergeht. In der Mitte ist der Kamin mit einem Schwedenofen. So sind die einzelnen Bereiche optisch getrennt und doch eine Einheit. Das Wohnzimmer haben wir in das darüber liegende Dachgeschoß verlegt. Der Stiegenaufgang ist so gestaltet, das man ihn im unteren Bereich wie ein Sitzmöbel nutzen kann und daneben haben wir noch einen Ohrensessel, von dem aus man wunderbar die Flamen im Ofen beobachten kann.

Es ist ein wenig, als ob wir ein öffentliches und privates Wohnzimmer haben. Wenn wir Besuch haben, bleiben wir fast immer im unteren Stock mit der Küche, dem Essbereich, dem Ohrensessel und dem Stiegensitz . Das private Wohnzimmer nutzen wir eigentlich hauptsächlich als Familie.

Mittlerweile habe ich unzählige Fotos von unserem Zuhause und daher habe ich mir überlegt Euch diesen Teil des Hauses mit dem Esstisch, dem Übergang zur Küche mit den Sitzmöglichkeiten und die Küche einmal ausführlicher zu zeigen. Aber bitte nicht wundern, ihr findet hier Foto von Ostern, Advent oder auch mit ein wenig Chaos auf den Schränken 🙂

Also, los geht´s mit dem Rundgang:

Aus dem Erdgeschoß kommend führt ein Flur Richtung Küche.

Ich wollte eine dunkle Küche, allerdings hatten wir einen nur 3×4 m Raum. Die Küche sollte aber auf keinen Fall drückend wirken, daher haben wir uns gegen Oberschränke entschieden. Um trotzdem genug Platz für die Küchenutensilien zu schaffen, haben wir die Küchenmöbel raumhoch um die Ecke in den Flur gezogen.

Im Bild rechts sieht man die Möbel im Flur mit Blick aus dem Esszimmer.

Eine richtige Kücheninsel hatte aufgrund der Raummaße keine Platz. Wir haben uns stattdessen für einen Block entschieden, den wir quasi aus der fensterseitigen Küchenzeile herausgezogen haben. Dort haben wir das Spülbecken integriert, was ich persönlich viel praktischer finde als den Herd dort unterzubringen. Wir nutzen diesen Block oft mit den Kindern zum Schnippeln, Kochen oder Backen und da empfinde ich es als viel angenehmer, keinen heißen Herd oder Ofen direkt daneben zu haben.

Ein Highlight ist für mich der Bio-Mülleimer, im durch das Eckmodul entstandene toten Bereich neben dem Fenster.

Unter dem Deckel befindet sich ein Dichtungsring aus Gummi, der auf einem herausnehmbarem Kübel aufliegt. So entweicht absolut kein Geruch und in der Mülllade unter der Spüle bleibt mehr Platz.

Durch den Wandheizkörper ist außerdem noch ein totes Eck an der Wand der Insel entstanden. Wir haben dort einen Gastrobehälter für Speisen versenkt und nutzen ihn für Getränke. Wir trinken hauptsächlich Wasser, haben aber alle ab und an mal Lust auf ein Süßgetränk und dafür haben wir fast immer Verdünnsäfte zu Hause. Die haben jetzt ihren festen Platz in dem Gastrobehälter. Das hat den Vorteil, dass wenn mal was ausrinnt, nicht gleich die ganze Arbeitsplatte zu kleben beginnt.

Steht man in der Küche vor der Spüle fällt der Blick durch zwei Raumöffnungen. Die eine Richtung Esstisch und die andere Richtung Stiegenaufgang. Dazwischen befindet sich der Kamin mit einem Schwedenofen auf der Rückseite

Wir träumen hier noch von einem Kacheloffen mit Sichtfenster und Sitzmöglichkeit. Bis dahin haben wir zumindest an zwei Seiten ein kleines Holzbankerl.

Den größten Teil nimmt aber der Bereich mit dem Esstisch ein.

Im Übergang von der Küche in den Essbereich befindet sich der Stiegenaufgang. Von oben kommend sieht man den schönen, großen Platz.

Dort steht mein Ohrensessel, mit Blick auf den Esstisch, Ofen und den Stiegenaufgang mit seiner breiten Sitzmöglichkeit. Bei Familienfeiern oder Festen ist dieser Bereich meist hochfrequentiert.

Und weil wir gerade beim Thema feiern sind, hier ein paar Eindrücke, wie sich der Mittelpunkt unseres Zuhauses dann darstellt.

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